Olympia 2020 Tokio – Drama im Fünfkampf!

Olympia 2020 TokioSeit gut 2 Wochen verfolge ich Olympia 2020 in Tokio. Aber was sich gestern im Finale des modernen Fünfkampfs abspielte, hat mich total geschockt.

Die Goldmedaille unserer deutschen Starterin war so gut wie sicher. Denn die Athletin musste mit dem zugelosten Pferd einfach nur durch den Parcours kommen.

Aber dann begann das Drama, weil das Pferd verweigerte und sichtlich Panik vor diesem Parcours hatte.

Unsere Athletin die sichtbar und zunehmend in Tränen ausbrach, fing plötzlich an, auf das verängstigte Pferd einzuschlagen.

Direkt am Zaun stand die Bundestrainerin, die durch Zuruf auch noch dazu animierte auf das Pferd drauf zu hauen.


Das ist eine Sache, die geht überhaupt nicht auch weil man deutlich sehen konnte, dass das Pferd Panik hatte. Es ging zwar noch kurz in den Parcours aber die Verweigerungen wurden noch schlimmer.

Für ihr Handeln hat sie jede Menge Hass Kommentare in den sozialen Netzwerken bekommen. Die Frage ist, ob sie hätte anders reagieren müssen, als Profi.

Ich bin kein Experte was den Reitsport angeht aber Annika Schleu hätte das in dem Moment einfach nur einsehen und aufgeben müssen.

Bei allem Respekt vor der harten Arbeit der Athleten, sich 4 Jahre auf Olympia vorzubereiten mit dem Ziel um olympische Medaillen zu kämpfen, muss die Fairness und vor allen Dingen der Schutz der Pferde oberste Priorität haben.

Mit der Peitsche anzutreiben um den Gehorsam einzufordern ist vielleicht in diesem Sport normal. Aber diese verstörenden Bilder möchte man nicht sehen und haben mich echt aufgewühlt. 

 

Ausschluss der Bundestrainerin von Olympia 2020 in Tokio

Als Bundestrainerin hätte Kim Raisner das sofort stoppen und abbrechen müssen anstatt noch zu rufen „Hau drauf“.

Die Folge und die richtige Konsequenz daraus war, der sofortige Ausschluss der Bundestrainerin.

Das der deutsche Verband und die Trainerin über den Ausschluss nicht vorher informiert wurden nur weil es vielleicht der Respekt gebietet, ist für mich nicht maßgebend.

Da nützen auch keine Beschönigungen mehr das zu rechtfertigen. Hier wurde eindeutig eine Grenze überschritten.

Ich habe durchaus Verständnis für diese unsagbare Hilflosigkeit in dieser Situation aber professionell war das nicht.

Mit aller Macht was erzwingen wollen, das auch noch Millionen Zuschauer mit ansehen müssen, hat für mich nichts mehr mit Sport zu tun.

Kritik anzubringen ist völlig legitim und das müssen sich auch die beiden Damen gefallen lassen. Zu mindestens wird es Anlass zu einer Debatte um Änderungen im Reglements sein.

 

DOSB Statement zum Reit-Wettkampf im modernen Fünfkampf

„Zahlreiche erkennbare Überforderungen von Pferd-Reiter-Kombinationen sollten für den internationalen Verband dringend Anlass dafür sein, das Regelwerk zu ändern. Es muss so umgestaltet werden, dass es Pferd und Reiter schützt. Das Wohl der Tiere und faire Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten müssen im Mittelpunkt stehen“, so der DOSB.

(Quelle: DOSB)

Da hätte man sofort auf ein Ersatzpferd wechseln sollen und nicht erst abwarten bis ein Pferd drei oder viermal verweigert und dann die Entscheidung trifft.

Bei den Springreitern gab es auch Verweigerungen im deutschen Team und die Chancen waren dahin. Aber da hat man korrekt agiert.

Ein bisschen Schuld könnte man vielleicht auf den farbigen Parcours schieben, was diese Pferde nicht so gewohnt sind und deshalb Panik bekommen.

Für die Athleten platzt in diesem Moment natürlich ein Traum und als Laie kann man diese Enttäuschung wohl auch kaum nachvollziehen.

Ich würde mir wünschen, dass die Athleten einfach nur behutsam und noch sensibler damit umgehen wenn es wie in diesem Fall um Pferde geht.

Denn diese tragen maßgeblich zu den Entscheidung in gewissen Sportarten bei und die gilt es zu schützen und stressfrei zu halten.

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