Olympia 2020 – Politischer Druck auf Athleten!

Was ich bei Olympia 2020 in Tokio als Skandal empfunden habe ist, dass der Sport quasi für politische Zwecke benutzt wird.

So geschehen in Weißrussland, das immer mehr in den Fokus eines Landes rückt, wo Menschenrechte oder Freiheiten nichts zählen.

Durch das totalitäre Regime unter Machthaber Lukaschenko, der sich quasi selbst dazu gemacht hat, wird es für die dort lebende Bevölkerung immer unsicherer.

Das er den Sport oder die Teilnahme an Olympia 2020 in Tokio für seine politische Propaganda benutzt ist ein Skandal.

In einer Regierungs-Ansprache droht Lukaschenko den Athleten, dass sie, wenn sie keine Medaillen gewinnen, nicht wieder in ihr Land zurückkehren brauchen, das ist unfassbar.

 

Athleten aus Belarus bei Olympia 2020 unter Druck gesetzt

Betreuer wurden dazu aufgefordert, ihre eigenen Athleten unter Druck zu setzen.

Die Leichtathletin Kristina Timanowskaja hat sich diesem Druck nicht gebeugt und das IOC um Hilfe gebeten.

 

„Ich bitte das IOC um Hilfe“, sagt sie in ihrem Video. „Auf mich wurde Druck ausgeübt und man versucht, mich gegen meinen Willen außer Landes zu bringen.

Deshalb bitte ich das IOC sich einzumischen.“

Olympia 2020
Quelle: Video ntv

Sie wurde von ihren Betreuern aufgefordert, einen Grund vorzutäuschen um nicht am Wettkampf teilnehmen zu können.

Die Anträge an der Teilnahme ihrer Wettkämpfe seien vom NOK wegen „psychischer Belastung“ zurückgenommen worden, was Timanowskaja als Lüge bezeichnet hat.

Kristina hatte sich im Vorfeld kritisch über Sportfunktionäre geäußert, was zu dieser Situation geführt hat.

Daraufhin sollte sie auf Druck zurück nach Belarus fliegen, wogegen sie sich allerdings gewehrt hat und mit Unterstützung der japanischen Polizei auch verhindern konnte. 

Timanowskaja hatte bei der polnischen Botschaft bereits um politisches Asyl gebeten.

Durch diese Maßnahme war es ihr dann möglich erst nach Österreich zu fliegen. Das war notwendig um keinen Direktflug zu riskieren.

Von dort aus konnte sie dann mit einem Visum die Reise nach Polen antreten und auf ihren Mann warten.  

Denn dieser hatte auch bereits die Flucht über die Ukraine gesucht um auch nach Polen zu reisen.

Auch ein weiteres Athleten Paar aus Belarus lebt mittlerweile mit ihrem Kind in Deutschland, weil nicht nur die Athleten sondern auch die allgemeine Bevölkerung Repressalien fürchten muss, wenn sie sich kritisch äußern oder ihre Freiheitsrechte einfordern.

Die Bilder sind ja nur allzu bekannt wie Belarus mit seinen Bürgern umgeht. Einige (auch ehemalige Sportler) lassen sich aber davon anstecken und bekommen entsprechend irgendwelche Posten zugeschoben.

Dieses diktatorische Regime will alles kontrollieren und scheut selbst vor sogenannten Internierungs- oder auch Umerziehungslagern nicht zurück.

Der Sender CNN hatte bereits versteckte Aufnahmen eines solchen Lagers gefilmt.

 

Die Rolle des IOC 

Es hat 2020 Sanktionen gegen das NOK verhängt, woraufhin Lukaschenko den Posten als Vorsitzender an seinen Sohn weitergegeben hat.

Diesen erkennt das IOC allerdings nicht an. Die Sanktionen betreffen die finanziellen Zuwendungen sowie die Vergabe weiterer IOC-Veranstaltungen in diesem Land.

Trotzdem wurden immer wieder irgendwelche Wettkämpfe in das Land vergeben.

Hier geht es mal wieder um Macht, Einfluss und Geld. Soviel kann ich hier gar nicht schreiben, was es zu schreiben gäbe.

Was mich aber auch furchtbar ärgert ist die Rolle und das Handeln von Thomas Bach als IOC Präsident.

Ehrlich gesagt ist das der größte Witz, denn dieser schleimt und biedert sich überall an. Immer schön nach außen hin den tollen Präsidenten mimen.

Thomas Bach zeichnet Diktator Lukaschenko mit einer Medaille aus, was für ein Hohn.

Anstatt klare Position zu beziehen und Botschaften zu verkünden oder für die Rechte der Sportler einzutreten, blockt das IOC immer wieder ab.

Auch den Zeitpunkt, diese Spiele unter diesen Bedingungen stattfinden zu lassen, muss man kritisieren.

Es gäbe noch viel mehr über das IOC und sein Handeln zu berichten, nicht nur was diese olympischen Spiele 2020 in Japan angeht.

Die Sportler in aller Welt sollten sich noch viel mehr wehren und ihre nationalen Verbände unter Druck setzen, damit der Sport frei von politischen Druck, Macht und purer Gier wird.

Olympia 2020 Tokio – Drama im Fünfkampf!

Olympia 2020 TokioSeit gut 2 Wochen verfolge ich Olympia 2020 in Tokio. Aber was sich gestern im Finale des modernen Fünfkampfs abspielte, hat mich total geschockt.

Die Goldmedaille unserer deutschen Starterin war so gut wie sicher. Denn die Athletin musste mit dem zugelosten Pferd einfach nur durch den Parcours kommen.

Aber dann begann das Drama, weil das Pferd verweigerte und sichtlich Panik vor diesem Parcours hatte.

Unsere Athletin die sichtbar und zunehmend in Tränen ausbrach, fing plötzlich an, auf das verängstigte Pferd einzuschlagen.

Direkt am Zaun stand die Bundestrainerin, die durch Zuruf auch noch dazu animierte auf das Pferd drauf zu hauen.


Das ist eine Sache, die geht überhaupt nicht auch weil man deutlich sehen konnte, dass das Pferd Panik hatte. Es ging zwar noch kurz in den Parcours aber die Verweigerungen wurden noch schlimmer.

Für ihr Handeln hat sie jede Menge Hass Kommentare in den sozialen Netzwerken bekommen. Die Frage ist, ob sie hätte anders reagieren müssen, als Profi.

Ich bin kein Experte was den Reitsport angeht aber Annika Schleu hätte das in dem Moment einfach nur einsehen und aufgeben müssen.

Bei allem Respekt vor der harten Arbeit der Athleten, sich 4 Jahre auf Olympia vorzubereiten mit dem Ziel um olympische Medaillen zu kämpfen, muss die Fairness und vor allen Dingen der Schutz der Pferde oberste Priorität haben.

Mit der Peitsche anzutreiben um den Gehorsam einzufordern ist vielleicht in diesem Sport normal. Aber diese verstörenden Bilder möchte man nicht sehen und haben mich echt aufgewühlt. 

 

Ausschluss der Bundestrainerin von Olympia 2020 in Tokio

Als Bundestrainerin hätte Kim Raisner das sofort stoppen und abbrechen müssen anstatt noch zu rufen „Hau drauf“.

Die Folge und die richtige Konsequenz daraus war, der sofortige Ausschluss der Bundestrainerin.

Das der deutsche Verband und die Trainerin über den Ausschluss nicht vorher informiert wurden nur weil es vielleicht der Respekt gebietet, ist für mich nicht maßgebend.

Da nützen auch keine Beschönigungen mehr das zu rechtfertigen. Hier wurde eindeutig eine Grenze überschritten.

Ich habe durchaus Verständnis für diese unsagbare Hilflosigkeit in dieser Situation aber professionell war das nicht.

Mit aller Macht was erzwingen wollen, das auch noch Millionen Zuschauer mit ansehen müssen, hat für mich nichts mehr mit Sport zu tun.

Kritik anzubringen ist völlig legitim und das müssen sich auch die beiden Damen gefallen lassen. Zu mindestens wird es Anlass zu einer Debatte um Änderungen im Reglements sein.

 

DOSB Statement zum Reit-Wettkampf im modernen Fünfkampf

„Zahlreiche erkennbare Überforderungen von Pferd-Reiter-Kombinationen sollten für den internationalen Verband dringend Anlass dafür sein, das Regelwerk zu ändern. Es muss so umgestaltet werden, dass es Pferd und Reiter schützt. Das Wohl der Tiere und faire Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten müssen im Mittelpunkt stehen“, so der DOSB.

(Quelle: DOSB)

Da hätte man sofort auf ein Ersatzpferd wechseln sollen und nicht erst abwarten bis ein Pferd drei oder viermal verweigert und dann die Entscheidung trifft.

Bei den Springreitern gab es auch Verweigerungen im deutschen Team und die Chancen waren dahin. Aber da hat man korrekt agiert.

Ein bisschen Schuld könnte man vielleicht auf den farbigen Parcours schieben, was diese Pferde nicht so gewohnt sind und deshalb Panik bekommen.

Für die Athleten platzt in diesem Moment natürlich ein Traum und als Laie kann man diese Enttäuschung wohl auch kaum nachvollziehen.

Ich würde mir wünschen, dass die Athleten einfach nur behutsam und noch sensibler damit umgehen wenn es wie in diesem Fall um Pferde geht.

Denn diese tragen maßgeblich zu den Entscheidung in gewissen Sportarten bei und die gilt es zu schützen und stressfrei zu halten.