Übernimmt Gauselmann Westspiel Casinos ?

Am 28.05.2020 hat der Nordrhein-westfälische Landtag beschlossen, die 5 Westspiel Casinos als Paket zu verkaufen. Darunter befinden sich die folgenden Spielbanken:

Westspiel

Nachdem bekannt wurde, dass die zum Land gehörigen Westspiel-Spielbanken privatisiert werden sollen, kam es vor gut 2 Jahren schon zu reichlich Spekulationen.

Denn schon da wurde die Gauselmann Gruppe als potentieller Kandidat gehandelt.

Diese Vermutung rückt jetzt immer mehr in den Fokus, denn die Gauselmann Gruppe zeigt durchaus Interesse.

Aber zu welchem Preis ist die Gruppe bereit, diese 5 Spielbanken zu übernehmen ?

Die Details zu dem Verkauf werden natürlich intern verhandelt aber ein großes Hindernis wird die Spielbank-Abgabe sein. 

Spielbank Abgabe und Personalkosten entscheidend für Übernahme

Wenn wir vom Durchschnitts Einspiel Ergebnis ausgehen und davon ca. 50% als Spielbank-Abgabe abgeführt werden müssen, dann ist das ein gewaltiger Posten.

Diesen Posten möchte ein privater Interessent natürlich nicht gerne bezahlen. Aber auch das Thema Personalkosten wird dabei eine Rolle spielen.

Der Nachteil ist, wenn keine Spielbank-Abgabe mehr bezahlt werden muss, dass auch keine Einnahmen mehr fließen.

Von der jetzigen Einnahme profitieren die Städte, Kommunen und sozialen Einrichtungen. Da muss dann wieder das Land einspringen, wo sich dann schon die Frage nach dem Sinn stellt.

Ob bei einer möglichen Übernahme durch Gauselmann trotzdem kulturelle und soziale Projekte durch die Familienstiftung unterstützt werden oder eine Abgabe an die Städte geleistet werden, bleibt wohl bis zum endgültigen Verkauf ein Geheimnis.

So ein Verkauf oder Übernahme kann auf der einen Seite eine Chance bedeuten, aber birgt auf der anderen Seite auch ein Risiko für die Beschäftigten.

Privatisierung Westspiel Casinos gut oder schlecht ?

Niemand weiß wirklich, was eine Privatisierung für die Menschen die dort arbeiten letztlich bedeutet. Behalte ich meinen Job, verdiene ich dann weniger, das sind Fragen und Sorgen, die Mitarbeiter beschäftigen.

Hier und da gibt es auch Widerstand gegen die Privatisierung. Ob von den Städten, der Polizei, der Opposition oder den Angestellten.

Die fragen sich natürlich warum das nicht in landeseigenen Händen bleiben kann.

Jede Übernahme bedeutet auch immer neue Strukturen und an die muss man sich erst mal gewöhnen. Wichtig ist wie sozial und Mitarbeiter bezogen ein privater Eigentümer handelt.

Als sogenanntes Familien-Unternehmen, ist das der Gauselmann Gruppe und ihrem Inhaber Paul Gauselmann aber schon wichtig, glaube ich.

Persönlich habe ich Paul Gauselmann vor knapp 25 Jahren kennengelernt, das waren noch andere Zeiten.

Da ging es noch um Geldspielgeräte und Darts-Automaten in Kneipen, Gaststätten oder Imbiss-Betrieben.

Und auch der heutige Firmensitz war noch nicht in Espelkamp.

Aber er wird sich heute nicht mehr daran erinnern, weil es schon so lange her ist und er sich in den letzten 25 Jahren sein heutiges Imperium geschaffen hat.

Erfolg durch zufriedene und motivierte Mitarbeiter

Ein wesentlicher Baustein einer erfolgreichen Firma, sind die Mitarbeiter, mit denen steht oder fällt ein Unternehmen.

Geht man mit seinen Angestellten gut um dann wird sich das auch auf die Zufriedenheit und Motivation positiv auswirken.

Man muss einfach nur zuhören und offen sein für Ideen und Anregungen. Und genau das, ist das Problem unter dem derzeitigen Management von Westspiel.

Leider wird immer nur so getan, als wenn alles in Ordnung ist weil einfach zu viele Leute was zu sagen haben. (Beispiel Direktion/Stellvertreter)

Aber letztendlich wird bei einem Verkauf alles von anderen Details abhängen, nämlich den nackten Zahlen.

Und wenn man eine Spielbank-Abgabe einsparen kann, dann ist das ein enormer Gewinn den man verbuchen oder woanders einsetzen kann.

Viele befürchten das es nicht gut sein wird, wenn Gauselmann der neue Eigentümer wird, weil jeder Angst um seinen Job oder sein Gehalt hat.

Auch wenn die erste Zeit ein sogenannter Bestandsschutz greift.

Ob das aber tatsächlich berechtigt ist oder nicht, kann man jetzt noch nicht beantworten.

Man muss sich zu gegebener Zeit damit auseinander setzen.

Sicherlich wird es Umstrukturierungen geben, die meiner Meinung nach auch notwendig sind.

Es kommt aber immer darauf an, wie die Strukturen aussehen sollen und welches Ziel diese verfolgen. 

Verkauf der Westdeutschen Spielbanken

Kommentar – Verkauf Westspiel Casinos!

Geschrieben habe ich ja schon, dass die Westspiel Casinos verkauft werden und man nach einem geeigneten Investor schaut. Ob der Verkauf überhaupt sinnig ist, bezweifele ich an dieser Stelle, weil ein Verlust von ca 3 Millionen Euro für eine staatliche Bank im Prinzip nichts ist.

Außerdem könnte man es auch anders rechnen, (Spielbankabgabe von ca. 30 Millionen verringern, Geschäftsführungszentrale abspecken, die alleine schon ca. 9 Millionen verschlingt und, und, und, sodaß unter dem Strich eine Null stehen würde und kein Verlust.

Was dort für ein Geld verbrannt wurde, ist schon gewaltig, jede andere Firma wäre da schon längst Pleite gegangen bei so einem Missmanagement.

Aber jetzt ist es beschlossene Sache und bis es soweit ist, wird es noch eine ganze Weile dauern. Die EU weite Ausschreibung mit den Bedingungen wird ihre Zeit dauern und solange kann man noch ein bischen hin und her schieben. Ich möchte auch garnicht wissen, was da womöglich noch zu Tage gefördert wird, wenn ein neuer einzelner Investor oder eine Gemeinschaft die NRW Casinos Duisburg, Dortmund, Bad Oeynhausen, Aachen und das Casino in Bremen übernehmen sollte.

Man spricht so von ca. 500 Millionen Euro, was dieser Verkauf einbringen könnte, denn die Gebäude in denen sich die Casinos befinden sind nur angemietet und gehören nicht zum Inventar.

Was früher einmal zu Westlotto gehörte wurde in den letzten Jahren in verschiedene Gesellschaften aufgeteilt, denen dann verschiedene Bereiche zugeordnet wurden. Gastronomie und Eventbereich separat, selbst das Casino in Duisburg ist eine andere Gesellschaft. Immer wieder wurden Experimente durchgeführt weil bestimmte Bereiche einfach nicht liefen, so auch die Gastronomie.

Die Posse war dann die Ausschreibung des neuen Casinos was in Köln entsehen soll, die zu einer Farce wurde, weil man wieder mal einfach nicht ausreichend geprüft hat. Da wurde ein Architektur Büro in London angeheuert, das nach einem geeigneten Standort bzw. Grundstück für das neue Casino suchen sollte und jede Menge Geld gekostet hat.

Das Grundstück selber entpuppt sich als eher nicht geeignet, weil einige Vorhaben aus diversen Gründen nicht durchführbar sind.

Oder der Umbau in Dortmund, der sich ewig hingezogen hat und immer noch nicht zu 100% fertig ist, weil es an gewissen Fertigstellungen mangelt. Da wurde bewusst verzögert und die verantwortlichen Personen kassierten weiterhin die dicke Kohle für ihre Unfähigkeiten.

Es ist leider so wie es ist und man kann den Mitarbeitern und Angestellten ihre Angst und ihre Sorgen nicht nehmen. Egal wer da letztlich als neuer Investor auftreten wird, mit Sicherheit werden ein paar Köpfe aus der oberen Etage rollen und auch die „kleinen Angestellten“ werden bestimmt ein paar Federn lassen müssen, was das Finanzielle angeht.

Vielleicht wird auch die Gastronomie outgesourced aber weniger als den Mindestlohn wird auch der neue Besitzer nicht zahlen. Vielleicht fallen auch ein paar Jobs weg, weil man Kassenautomaten aufstellt. Möglicherweise werden einige in den Ruhestand gehen können, all das wird sich zeigen.

In jedem Fall beschäftigt es die Mitarbeiter und so mancher, der eventuell in Zukunft was mit seiner Familie geplant hat (Haus, Bau oder Wohnungskauf etc.) wird dieses Vorhaben wohl zurückstellen, weil die Sicherheit des Jobs und auch das jetzige Gehalt, eventuell nicht mehr gegeben sein werden.