Die Landesregierung hat entschieden – Westspiel wird verkauft!
Die schlimmsten Befürchtungen der Mitarbeiter wurden gestern wahr. Nach der Demonstration am Montag wurde nun gestern am Dienstag, dem 08.05.2018 im Landeskabinett entschieden, die vier NRW Casinos Duisburg, Dortmund-Hohensyburg, Bad Oeynhausen und Aachen sowie zusätzlich die Spielbank in Bremen zu privatisieren.
Die WestSpiel-Gruppe betreibt landesweit über die Westdeutsche Spielbanken GmbH drei Spielcasinos (Aachen, Bad Oeynhausen, Dortmund) sowie über die Casino Duisburg GmbH & Co. KG ein viertes Spielcasino in Duisburg und zusätzlich noch die Spielbank in Bremen. Zur WestSpiel-Gruppe gehören darüber hinaus die Westdeutsche Spielcasino Service GmbH und die WestSpiel Entertainment GmbH, durch die Serviceleistungen wie zum Beispiel Gastronomieangebote oder Eventorganisationen erbracht werden.
Jetzt kommt es auf die Bedingungen und den Preis an, der gefordert wird und ob jemand bereit ist, das zu bezahlen, denn man spricht schon von ca. 500 Millionen Euro oder auch mehr. Die möglichen Kandiaten sind ja schon in diesem Beitrag erwähnt, wobei es theoretisch ja auch noch die Holland Casinos sein könnten, wenn es nicht eh schon feststeht, was ja meistens der Fall ist.
Als erstes fällt da immer der Name Gauselmann aber vielleicht wird es am Ende auch ein Konsortium aus der Gauselmann Gruppe und der Novomatic AG, falls das finanziell alleine keiner stemmen kann und möchte. So eine Konstellation besteht auch bereits schon bei der Spielbank Berlin.
Die Novomatic AG hatte in letzter Zeit schon bekundet, dass sie sich mehr um das Offline Geschäft kümmern möchte. Wegen unzureichender Regulierung haben sie sich aus dem deutschen online Geschäft zurück gezogen.
Der Staat muss nicht am Roulettetisch sitzen
Für den Verkauf ist eine europaweite Ausschreibung geplant. Aus unserer Sicht müssen weder eine Förderbank noch der Staat am Roulettetisch sitzen“, sagte Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU). Die staatliche Aufsicht über die Casinos müsse aber verstärkt werden. Die Interessen der Beschäftigten würden berücksichtigt, so Lienenkämper.
Aktuell ist alleinige Gesellschafterin des Unternehmens die landeseigene NRW.Bank, die damit auch für die Umsetzung des Verkaufsverfahrens zuständig ist. An dessen Beginn steht die Benennung eines Transaktionsberaters, im Anschluss folgt die Ausschreibung und Durchführung eines EU-weiten Bieterverfahrens. Parallel wird die Landesregierung ein Gesetzgebungsverfahren zur Änderung des nordrhein-westfälischen Spielbankgesetzes einleiten.
Spielbankabgabe soll erhalten bleiben
Der Minister sagte auch zu, die Spielbankabgabe zu erhalten. Westspiel führt bisher pro Jahr durchschnittlich rund 30 Millionen Euro Abgaben an das Land ab. Die vier Kommunen, die Standort der Spielbanken sind, erhalten davon zusammen ein Betrag von rund zehn Millionen Euro. Der Rest des Geldes fließt an die Stiftung Wohlfahrtspflege. Im Haushaltsjahr 2018 sind das rund 20,6 Millionen Euro.
Die rund 200 Kunstwerke im Besitz von Westspiel werden nicht verkauft. Die Kunst soll für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Was würde sich nach einem Verkauf ändern ?
Ich denke erstmal nicht viel, ausser dass eine Bestandsaufnahme und eine Rentabilitätsprüfung durchgeführt werden. Ein neuer Besitzer wird ja nicht Alles sofort über einen Haufen werfen, umbauen oder Sonstiges. Bis das Alles abgewickelt ist, wird es auch noch eine Zeit dauern. Das wird nach und nach passieren, wenn feststeht, wer der neue Eigentümer ist.
Was passiert mit den Mitarbeitern ?
Die wohl wichtigste und zentrale Frage, die sich im Moment wohl alle Mitarbeiter stellen ist, was passiert mit unseren Jobs. Ich kann die Mitarbeiter gut verstehen, ihre Ängste, ihre Sorgen, ihren möglichen Bestandsschutz. Aber ich glaube auch, dass man erstmal Ruhe bewahren sollte und nichts so heiss gegessen wird, wie es vielleicht diskutiert wird. Alles was neu ist und wird, bedeutet erstmal eine gewisse Veränderung und ein Gewöhnen, das muss nicht immer gleich alles schlecht sein.
Was passieren wird, da bin ich mir sicher, ist dass in der oberen Führungsebene einige Köpfe rollen werden, denn das war schon teilweise eine katastrophale Geschäftsführung. Da gehören Leute und Manager in Positionen die auch Ahnung haben und nicht nur da sitzen, ein dickes Gehalt bekommen, irgendwelche Prämien oder Boni kassieren um dann noch Fehlentscheidungen zu treffen.
Es wird sich zeigen wer zukünftig der Eigentümer ist und wie verantwortungsvoll dieser mit den Gegebenheiten und auch seinen Mitarbeitern umgehen wird.